Die Nachrichtenlage rund um den Wolfsburger Automobilgiganten präsentiert sich derzeit mit zwei Gesichtern. Während aus Übersee ein ärgerlicher Rückruf für den elektrischen Hoffnungsträger ID. Buzz die Stimmung trübt, sorgen auf dem deutschen Heimatmarkt erfreuliche Zulassungszahlen für einen Lichtblick. Anleger fragen sich: Was bedeutet dieses Wechselbad der Gefühle für das Papier des Autobauers?
Kostspielige Sitzbank-Posse in Amerika
Der Elektro-Bulli ID. Buzz, mit dem Volkswagen ein Stück Nostalgie in die neue Autowelt transportieren wollte, sorgt in den USA für unerwartete Probleme. Der Konzern sieht sich gezwungen, rund 5.600 bereits produzierte oder noch zu bauende Fahrzeuge (Zeitraum September des Vorjahres bis Februar 2025) in die Werkstätten zu beordern. Stein des Anstoßes ist die Rückbank: Volkswagen hatte diese für zwei Personen mit entsprechenden Sicherheitsgurten ausgelegt. Die US-Behörden hingegen interpretieren die Breite der Bank als ausreichend für drei Insassen und bemängeln somit fehlende Gurte gemäß den dortigen Vorschriften. Die Lösung soll nun eine feste, ungepolsterte Verkleidung sein, die den Platz effektiv reduziert.
Doch damit nicht genug der Rückschläge aus den Vereinigten Staaten. Unabhängig von der Sitzbank-Problematik musste für den ID. Buzz ein zweiter Rückruf initiiert werden. Hierbei geht es um die Notbremsanzeige, die in Gelb statt dem in den USA vorgeschriebenen Rot leuchtete. Erfreulicherweise sind dem Hersteller nach eigenen Angaben in beiden Fällen bisher keine Unfälle oder Verletzungen bekannt. Bis zur Behebung der Mängel wurde den Händlern jedoch untersagt, die betroffenen ID. Buzz Modelle mit der Zweier-Rückbank auszuliefern.
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Wie reagiert der Kurs auf die Hiobsbotschaften?
Trotz dieser Unannehmlichkeiten zeigten sich die Anteilsscheine von Volkswagen zunächst relativ unbeeindruckt. Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate gab die Vorzugsaktie zeitweise lediglich um 0,2 Prozent nach und notierte bei 98,90 Euro. Das mag manchen Beobachter überraschen, doch womöglich spielen hier auch andere Faktoren eine Rolle.
ID.7 als Verkaufsschlager in Deutschland
Denn während in den USA nachgebessert werden muss, läuft es für ein anderes Elektromodell des Konzerns hierzulande blendend. Der Volkswagen ID.7 konnte sich im April bereits den vierten Monat in Folge an die Spitze der Elektroauto-Neuzulassungen in Deutschland setzen. Stolze 3.133 Einheiten des Stromers wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt im vergangenen Monat neu auf die Straßen gebracht. Betrachtet man das gesamte Pkw-Segment der "Oberen Mittelklasse", reicht es für den ID.7 über alle Antriebsarten hinweg immerhin für den dritten Platz – ein starkes Signal in einem umkämpften Markt. Die aktuellen Entwicklungen zeigen also ein gespaltenes Bild: Technische Herausforderungen auf der einen, überzeugende Markterfolge auf der anderen Seite.
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