Nach Jahren der Verluste wendet sich das Blatt für Deutschlands größten Wohnungskonzern: Vonovia überrascht mit einem Gewinnsprung von 11 Prozent und hebt die Jahresprognose deutlich an. Gleichzeitig steht mit Luka Mucic ein neuer Chef bereit, der frischen Wind in das Traditionsunternehmen bringen soll. Doch kann der Immobilien-Riese tatsächlich die schweren Jahre hinter sich lassen?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das bereinigte EBITDA kletterte im ersten Halbjahr um 12 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro. Noch beeindruckender entwickelte sich der operative freie Cashflow, der um satte 53,4 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro zulegte.
Starke Performance führt zu Prognoseanhebung
Diese überzeugenden Ergebnisse bewegten das Management dazu, die Gesamtjahresprognose anzuheben. Das bereinigte EBT soll nun zwischen 1,85 und 1,95 Milliarden Euro liegen – 100 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.
Besonders bemerkenswert: Die Entwicklung erfolgt segmentübergreifend. Während das Kerngeschäft mit Mieteinnahmen von 1,23 Milliarden Euro solide zulegte (+2,9%), explodierten förmlich die Wachstumssegmente:
- Value-add-Bereich: EBITDA schoss um 77,3% nach oben
- Recurring Sales: Plus von 74,3% beim EBITDA
- Development: Sprung von minus 4,1 auf plus 54 Millionen Euro
Führungswechsel als Katalysator für Wachstum?
Der angekündigte Wechsel an der Konzernspitze kommt zur rechten Zeit. Luka Mucic, bisher Finanzvorstand bei Vodafone und ehemaliger SAP-CFO, soll bis Ende des Jahres die Nachfolge von Langzeit-CEO Rolf Buch antreten.
Der Zeitpunkt ist strategisch klug gewählt: Nach drei Jahren mit Verlusten von über acht Milliarden Euro steht Vonovia vor einer echten Trendwende. Die Immobilienwerte stiegen erstmals wieder um 1,3 Prozent, nachdem sie lange Zeit gefallen waren.
Ambitious 2028-Ziele im Fokus
Doch Vonovia plant noch größer: Bis 2028 soll das bereinigte EBITDA auf bis zu 3,5 Milliarden Euro klettern. Die Wachstumssegmente sollen dann ein Viertel zum Gesamtergebnis beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, werden die Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro verdoppelt.
CEO Buch zeigt sich optimistisch: „Wir haben zur richtigen Zeit den Schalter für mehr Wachstum umgelegt, unsere Strategie funktioniert und zeigt Wirkung.“
Mit einem 52-Wochen-Hoch von über 33 Euro ist bei der aktuellen Notierung noch Luft nach oben – vorausgesetzt, der neue Kurs unter Mucic trägt Früchte.
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