Vonovia Aktie: Überraschende Wende

Der Immobilienkonzern Vonovia beendet seine Verkaufsphase und investiert wieder in Neuerwerbe. Trotz operativer Erholung und Gewinnrückkehr kämpft die Aktie mit charttechnischer Schwäche.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategiewechsel nach dreijähriger Verkaufsphase
  • Zukauf von 750 Wohnungen für 100 Millionen Euro
  • Nettogewinn nach neun Monaten bei 3,41 Milliarden Euro
  • Aktie nähert sich kritischem 52-Wochen-Tief

Jahrelang hieß die Devise beim größten deutschen Wohnimmobilienkonzern Konsolidierung und Verkauf, doch jetzt schaltet das Management überraschend wieder in den Angriffsmodus. Mit einer 100-Millionen-Euro-Investition signalisiert Vonovia das Ende der Schrumpfkur. An der Börse wird dieser Optimismus jedoch (noch) nicht geteilt: Während der Konzern operativ die Muskeln spielen lässt, kämpft die Aktie mit einer kritischen Unterstützungslinie.

Strategiewechsel nach der Krise

Die Nachricht kommt einem Paradigmenwechsel gleich: Vonovia hat ein Wohnungsportfolio mit rund 750 Einheiten in Deutschland für etwa 100 Millionen Euro erworben. Dieser Schritt beendet eine dreijährige Phase, die von Devestitionen und Bilanzsanierung geprägt war. CEO Rolf Buch unterstreicht den neuen Kurs deutlich und kündigt an, dass der Konzern nun wieder „mit hohem Tempo wächst – genau wie vor der Krise“.

Vonovia

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Dass Vonovia sich diesen Strategiewechsel leisten kann, belegen die harten Zahlen. Die Rückkehr in die Gewinnzone ist geglückt, getrieben durch Aufwertungen des Portfolios und eine solide operative Entwicklung:

  • Nettogewinn 9M 2025: 3,41 Mrd. Euro (Vorjahr: -592 Mio. Euro)
  • Operativer Free Cashflow: +27,4 % auf 1,475 Mrd. Euro
  • Adjusted EBITDA: +2,5 % auf 1,847 Mrd. Euro
  • Organisches Mietwachstum: 4,2 %
  • Leerstand: Stabil niedrig bei 2,2 %

Charttechnik: Gefährliche Nähe zum Tief

Trotz dieser fundamentalen Verbesserungen und des bestätigten Baa1-Ratings durch Moody’s bleibt die Stimmung am Markt unterkühlt. Der Kursrutsch spiegelt die anhaltende Skepsis der Investoren gegenüber dem Immobiliensektor wider, der weiterhin unter dem Zinsumfeld leidet.

Mit einem aktuellen Kurs von 24,03 Euro hat sich die Aktie gefährlich nah an ihr 52-Wochen-Tief von 23,67 Euro herangetastet. Der Abstand beträgt lediglich noch 1,52 Prozent. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf 18,71 Prozent, was den Titel deutlich schwächer als den Gesamtmarkt dastehen lässt. Der Bruch der gleitenden Durchschnitte signalisiert, dass die Bären kurzfristig weiterhin die Kontrolle haben.

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Analysten sehen Potenzial

Die Diskrepanz zwischen der operativen Erholung und der Kursentwicklung ist auffällig. Marktbeobachter werten die aktuelle Bewertung zunehmend als Substanzchance, da das organische Geschäft floriert und die Verschuldungsquote (LTV) mit 45,7 Prozent im Zielkorridor liegt. Der Analystenkonsens bleibt mehrheitlich positiv, mit Kurszielen, die teilweise weit über dem aktuellen Niveau liegen (bis zu 46,00 Euro).

Für das kommende Geschäftsjahr 2026 stellt das Management bereits ein Adjusted EBITDA zwischen 2,95 und 3,05 Milliarden Euro in Aussicht. Sollte diese Prognose eintreffen, wäre die aktuelle Bewertung günstig, sofern die Zinsangst der Anleger nachlässt.

Fazit: Bodenbildung entscheidend

Vonovia vollzieht derzeit den Spagat zwischen operativer Stärke und charttechnischer Schwäche. Der aggressive Zukauf ist ein klares Signal der Stärke an den Markt. Für Anleger wird nun entscheidend sein, ob die wichtige Unterstützung im Bereich des 52-Wochen-Tiefs hält. Gelingt hier die Bodenbildung, könnte die fundamentale Neubewertung in den kommenden Monaten endlich im Kurs ankommen.

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