Der Führungswechsel bei Deutschlands größtem Immobilienkonzern vollzieht sich in einer denkbar schwierigen Marktphase. Während der scheidende CEO Rolf Buch mit einem Milliardengewinn abtritt, notiert die Aktie nahezu auf Jahrestief. Sein Nachfolger Luka Mucic übernimmt zwar ein operativ saniertes Haus, muss aber gegen das massive Misstrauen des Kapitalmarktes ankämpfen.
- Führungswechsel: Ex-SAP-Finanzvorstand Luka Mucic löst Rolf Buch zum Jahreswechsel ab.
- Kursdesaster: Die Aktie handelt mit 23,99 Euro nur Centbeträge über dem 52-Wochen-Tief.
- Diskrepanz: Trotz 3,41 Milliarden Euro Gewinn dominieren Zinsängste das Börsengeschehen.
Prominente Personalrochade
Die Nachricht sorgte für Bewegung in der Konzernzentrale: Der langjährige Vorstandsvorsitzende Rolf Buch verlässt Vonovia, um als Berater für die DACH-Region zum US-Investor KKR zu wechseln. Mit Luka Mucic tritt ein Schwergewicht der deutschen Wirtschaft die Nachfolge an. Der Manager bringt Erfahrung als Finanzvorstand von SAP mit und soll das Unternehmen in ruhigere Fahrwasser lenken.
Parallel dazu stellt sich der Vorstand breiter auf. Katja Wünschel wurde zur neuen Chief Development Officer (CDO) ernannt, tritt ihren Dienst jedoch erst im Juni 2026 an. Personalvorständin Ruth Werhahn verlängerte ihren Vertrag bis 2029, was zumindest in diesem Ressort für Stabilität sorgt.
Operative Stärke verpufft
Das zentrale Problem der Vonovia-Aktie liegt in der vollständigen Entkopplung von den Fundamentaldaten. Operativ hat der Konzern den Turnaround geschafft: Nach einem Verlust im Vorjahr stehen für die ersten neun Monaten 2025 satte 3,41 Milliarden Euro Gewinn in den Büchern. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) hat sich stabilisiert.
Dennoch reagiert der Kurs fast ausschließlich auf externe Makrofaktoren. Die Angst vor wieder steigenden Anleiherenditen lastet schwer auf dem Sektor. Da Immobilienkonzerne kapitalintensiv arbeiten, verteuern höhere Zinsen die Refinanzierung und machen die Dividendenrendite der Aktie im Vergleich zu Staatsanleihen weniger attraktiv.
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Diese Zinsangst drückte den Kurs am heutigen Freitag um weitere 0,46 Prozent auf 23,99 Euro. Damit klebt das Papier praktisch am gestern markierten 52-Wochen-Tief von 23,97 Euro. Die Bilanz der letzten zwölf Monate ist mit einem Minus von über 24 Prozent ernüchternd.
Analysten korrigieren Ziele
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat auf die anhaltende Kursschwäche reagiert. Das Kursziel wurde von 39,30 Euro auf 37 Euro gesenkt. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Einstufung „Buy“ bestehen bleibt. Die Analysten sehen den fairen Wert der Aktie weit über dem aktuellen Niveau, erkennen aber an, dass das negative Marktsentiment kurzfristig schwerer wiegt als die Substanz des Unternehmens.
Eine charttechnische Bodenbildung ist bei dem aktuellen Kursniveau von rund 24 Euro noch nicht abgeschlossen. Solange die Aktie keinen nachhaltigen Impuls nach oben zeigt und die Angst vor der Zinsentwicklung dominiert, bleibt das Risiko eines Durchbruchs nach unten akut. Luka Mucic muss ab Januar nicht nur das operative Geschäft führen, sondern vor allem das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.
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