Vulcan Energy Resources hat diese Woche den entscheidenden Schritt vollzogen: Ein Finanzierungspaket von 2,2 Milliarden Euro für die erste Phase des Lionheart-Projekts im Oberrheingraben ist gesichert. Am 2. Dezember gab der Vorstand grünes Licht für die finale Investitionsentscheidung, drei Tage später rollten die Bagger an. Das Projekt soll Europas erste vollständig heimische Lithiumproduktion werden – kombiniert mit erneuerbarer Energie.
Wer finanziert das Vorhaben?
Das Finanzierungspaket verteilt sich auf mehrere Säulen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) steuert 250 Millionen Euro bei, insgesamt kommen 1,185 Milliarden Euro von 13 Finanzinstituten. Neben der EIB beteiligen sich fünf Exportkreditagenturen aus Frankreich, Kanada, Australien, Dänemark und Italien sowie sieben Geschäftsbanken, darunter BNP Paribas, ING und UniCredit.
Die deutsche Regierung unterstützt das Projekt mit Zuschüssen von 204 Millionen Euro. Der staatliche KfW-Rohstofffonds investiert zusätzlich 150 Millionen Euro für einen 14-Prozent-Anteil an der deutschen Tochtergesellschaft. Ein Konsortium um HOCHTIEF, Siemens Financial Services und Demeter bringt 133 Millionen Euro für 15 Prozent des Projektunternehmens auf.
Vulcan selbst beschafft 528 Millionen Euro über eine Kapitalerhöhung zum Preis von 2,24 Euro je Aktie. HOCHTIEF tritt dabei als Ankerinvestor auf und verpflichtet sich zu insgesamt 169 Millionen Euro.
Bau und Produktion
Am 3. Dezember gab Vulcan bekannt, dass ein Joint Venture aus Sedgman und HOCHTIEF den Bau übernimmt. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 72 Millionen Euro. Die erste Phase umfasst eine Lithium-Extraktionsanlage in Landau und eine zentrale Lithiumanlage in Frankfurt-Höchst.
Ab 2028 soll die Anlage jährlich folgende Mengen liefern:
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- 24.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid-Monohydrat
- 275 GWh erneuerbare Energie
- 560 GWh Wärme für lokale Abnehmer
Die Produktionskapazität reicht für rund 500.000 Elektrofahrzeugbatterien pro Jahr. Das entspricht etwa 12 Prozent des prognostizierten europäischen Bedarfs an Lithiumhydroxid im Jahr 2030. Die Betriebsdauer ist auf etwa 30 Jahre ausgelegt.
Abnehmer und Preisabsicherung
Vulcan hat die Produktion der ersten zehn Jahre bereits verkauft. Zu den Abnehmern zählen Stellantis, LG Corp, Umicore und Glencore. Rund 72 Prozent der vertraglich gebundenen Mengen sind über Mindest- oder Festpreise abgesichert. Executive Chairman Francis Wedin betonte gegenüber Reuters, dass die vereinbarten Preise deutlich über dem aktuellen Spotpreis liegen.
Die EU hat dem Lionheart-Projekt den Status eines strategischen Vorhabens unter dem Critical Raw Materials Act verliehen. EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer bezeichnete es als „Europas erstes Projekt, das direkte Lithiumextraktion mit erneuerbarer Energieerzeugung kombiniert“.
Technologie und Zeitplan
Vulcan nutzt seine proprietäre VULSORB-Technologie, die Lithium aus geothermalen Solen extrahiert und gleichzeitig erneuerbare Wärme und Strom erzeugt. Das Verfahren kommt ohne Verdunstungsbecken aus und reduziert den Flächenverbrauch. Seit April 2024 läuft eine Optimierungsanlage, die hochreines Lithiumchlorid produziert und in Frankfurt zu batteriefähigem Material weiterverarbeitet.
Der Bau soll zweieinhalb Jahre dauern. Handelsbeginn für die neuen Aktien aus der institutionellen Platzierung ist für den 12. Dezember vorgesehen, die Papiere aus dem Privatanleger-Bezugsangebot folgen Ende Dezember. Mit der Finanzierung gesichert, verlagert sich der Fokus auf die Bauausführung und die Einhaltung des Zeitplans bis zur geplanten Produktionsaufnahme 2028.
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