Die Walgreens Boots Alliance ist nicht länger an der Nasdaq gelistet. Der Private-Equity-Konzern Sycamore Partners vollzog die Übernahme für rund 10 Milliarden Dollar und entzog den Einzelhandelsriesen damit der Börsenöffentlichkeit. Gleichzeitig übernimmt Mike Motz, ehemaliger CEO von Staples US Retail, die Führung des Unternehmens.
Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge
Am 28. August 2025 besiegelten Sycamore Partners und Walgreens den Deal, nachdem die Aktionäre bereits im Juli grünes Licht gegeben hatten. Für jede Aktile erhielten Anleger 11,45 Dollar in bar. Der Schritt in die Privatheit soll dem Unternehmen mehr Flexibilität im herausfordernden Pharmaeinzelhandel verschaffen – frei vom Druck quartalsweiser Berichtspflichten.
Doch Sycamore ging noch weiter: Das ehemalige Walgreens Boots Alliance wurde in fünf unabhängige Unternehmen zerschlagen:
– Walgreens
– The Boots Group
– Shields Health Solutions
– CareCentrix
– VillageMD
Jede Einheit soll sich fortan auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und die Kundenerfahrung verbessern.
Neues Führungsteam übernimmt das Ruder
Mit Mike Motz als neuem CEO und John Lederer als Executive Chairman vollzieht Walgreens einen kompletten Führungswechsel. Motz betont die Rückbesinnung auf das Pharmacie- und Einzelhandelsgeschäft. Sein Vorgänger Tim Wentworth bleibt dem Unternehmen als Director erhalten.
Doch was trieb den Konzern in die Arme von Private Equity? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Trotz Umsatzwachstum im Fiskaljahr 2024 schnellten die Verluste um 180 Prozent in die Höhe. Besonders das Engagement bei VillageMD erwies sich als milliardenschwere Belastung.
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Die Delistierung von der Nasdaq beendet eine fast 100-jährige Ära als börsennotiertes Unternehmen. Ein Schicksal, das Walgreens mit Konkurrent Rite Aid teilt, der ebenfalls nach Bankruptcy den Weg in die Privatheit fand.
Überlebensstrategie in stürmischen Gewässern
Auch als privates Unternehmen muss Walgreens kämpfen. Bereits im September 2025 kündigte der Konzern eine bedeutende Expansion im Partybedarf-Sortiment an – eine strategische Reaktion auf die Pleite von Party City. Der Schritt unterstreicht die Bemühungen, das Sortiment jenseits der Apotheke zu diversifizieren.
Die Margen im Kerngeschäft schrumpfen, die Konsumgewohnheiten ändern sich. Kann die Zerschlagung in fünf Einheiten und der Fokus auf spezifische Märkte den Turnaround bringen?
Navigator in unbekannten Gewässern
Öffentliche Prognosen gibt es nicht mehr. Die Zukunft von Walgreens wird nun hinter verschlossenen Türen von Sycamore Partners und dem neuen Führungsteam bestimmt. Kosteneinsparungen, optimierte Filialnetze und die Sanierung der Gesundheitssparte VillageMD stehen ganz oben auf der Agenda.
Der Erfolg dieser Neuausrichtung hängt davon ab, ob das restrukturierte Unternehmen seinen Turnaroundplan fernab der Börsenöffenlichkeit umsetzen kann. Beobachter und Stakeholder des amerikanischen Ikons müssen sich auf eine neue Realität einstellen: Keine Quartalszahlen mehr, keine Analystenkonferenzen – nur noch vereinzelte private Einblicke in eine der größten Transformationen der Einzelhandelsgeschichte.
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