Der Halbleiterhersteller Wolfspeed steckt in einer tiefen Finanzkrise. Am Freitag brach die Aktie um bis zu 7,8% ein – ein klares Signal der Marktteilnehmer für ihre wachsenden Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Schuldenberg und gescheiterte Rettungsversuche
Die jüngsten Enthüllungen haben Anleger schockiert: Wolfspeed kämpft mit einem Schuldenberg von 6,5 Milliarden Dollar. Versuche, diese Last außergerichtlich zu restrukturieren, sind gescheitert. Die Folge: Die Aktie stürzte im Pre-Market-Handel um 61% ab, insgesamt verlor sie etwa 63% an Wert. Zeitweise notierte sie bei nur noch 1,98 Dollar – ein Verlust von 37%.
Die Botschaft der Märkte ist unmissverständlich: Die Spekulationen über einen baldigen Chapter-11-Insolvenzantrag nehmen konkrete Formen an.
Alarmierende Bilanzkennzahlen
Ein Blick auf die Zahlen offenbart das ganze Ausmaß der Misere:
- Schuldenlast: 6,5 Mrd. Dollar bei nur 807 Mio. Dollar Umsatz
- EBIT-Marge im tiefroten Bereich
- Gesamtverbindlichkeiten: 7,36 Mrd. Dollar gegenüber mageren 213 Mio. Dollar Eigenkapital
- Freier Cashflow: -364 Mio. Dollar trotz operativer Cashflows
- Nettoverlust aus fortgeführten Operationen: -285 Mio. Dollar
- Gewinn je Aktie: -3,72 Dollar
Im dritten Quartal 2025 sank der Umsatz auf 185 Mio. Dollar (Vorjahr: 201 Mio.). Die Bruttomarge kippte von +11% auf -12%. Die Kernoperationen leiden unter immensen nicht-operativen Kosten.
Chinesische Konkurrenz verschärft die Krise
Wolfspeeds Probleme spiegeln den harten Preiskampf im Siliziumkarbid-Sektor (SiC) wider. Chinesische Mitbewerber drücken die Preise massiv – einst für 1.500 Dollar gehandelte 6-Zoll-Wafer gibt es aus China jetzt für unter 500 Dollar.
Gleichzeitig schwächelt die Nachfrage in Industrie- und Automobilmärkten. Ein Wolfspeed-Bankrott hätte weitreichende Folgen: Partner wie Renesas Electronics (10-Jahres-Liefervertrag mit 2 Mrd. Dollar Vorauszahlung) und Infineon könnten massive Abschreibungen hinnehmen müssen.
Führungswechsel in der Krise
Mitten in der Finanzkrise verließ CFO Neill Reynolds das Unternehmen. Zeitgleich verhandelt Wolfspeed mit Gläubigern und treibt seine Liability-Management-Initiativen voran. Zuletzt hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung über 200 Mio. Dollar durchgeführt, um die Bilanz zu entlasten.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein: Gelingt die Wende – oder geht ein weiterer Player der Halbleiterbranche unter?
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