Wolfspeed Aktie: Am Abgrund?

Wolfspeed kämpft mit massiven Finanzproblemen und prüft Insolvenzoptionen, während Großinvestoren ihre Anteile aufstocken. Analysten sind gespalten über die Zukunft des Unternehmens.

Kurz zusammengefasst:
  • Großinvestoren erhöhen Anteile trotz Finanzkrise
  • Quartalszahlen zeigen tiefrote Bilanz
  • Management zweifelt an Fortführungsfähigkeit
  • Analysten uneins über Zukunftsperspektiven

Die Sorgen um die Zahlungsfähigkeit des Halbleiterherstellers Wolfspeed spitzen sich dramatisch zu. Während das Unternehmen tiefrote Zahlen schreibt und bereits Notfalloptionen bis hin zu einer möglichen Insolvenz prüft, stocken einige Großinvestoren ihre Positionen auf. Ein verzweifelter Rettungsanker oder ein hochriskantes Spiel mit dem Feuer?

Großinvestoren auf Einkaufstour – Vertrauensbeweis oder Zockerei?

Trotz der düsteren Wolken am Horizont haben einige institutionelle Anleger ihre Engagements bei Wolfspeed zuletzt deutlich ausgebaut. So erhöhte SG Americas Securities LLC ihren Anteil im ersten Quartal massiv um 431.680 Aktien auf nunmehr 533.965 Stück, was 0,42 % des Unternehmens entspricht. Dieser Trend zeichnete sich bereits zuvor ab:

  • Frontier Capital Management Co. LLC stockte ihre Position im vierten Quartal um 94,2 % auf 2.050.778 Aktien auf.
  • Erste Asset Management GmbH baute ihren Bestand im selben Zeitraum um 77,4 % auf 793.518 Aktien aus.
    Auch Vanguard Group Inc. kaufte kürzlich 299.304 Aktien hinzu und hält nun 15.924.290 Anteile.

Zahlen des Grauens: Wolfspeed kämpft ums Überleben

Die jüngsten Finanzdaten zeichnen ein düsteres Bild. Zwar übertraf Wolfspeed im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 mit einem Ergebnis pro Aktie (EPS) von -0,72 US-Dollar die Konsensschätzungen von -0,82 US-Dollar. Der Quartalsumsatz von 185,40 Millionen US-Dollar verfehlte jedoch knapp die Analystenerwartungen von 190,03 Millionen US-Dollar und lag 7,6 % unter dem Vorjahreswert. Die Nettomarge des Unternehmens war mit 125,96 % tiefrot, die Eigenkapitalrendite lag bei katastrophalen -70,84 %. Die GAAP-Bruttomarge stürzte auf -12 % ab, nach 11 % im Vorjahresquartal, während die Non-GAAP-Bruttomarge von 15 % auf nur noch 2 % einbrach. Die Margen wurden dabei durch Unterauslastungskosten der Mohawk-Valley-Fab in Höhe von 78 Millionen US-Dollar erheblich belastet.

Die finanzielle Schieflage hat alarmierende Ausmaße angenommen. Im Quartalsbericht Q3 2025 äußerte das Management explizit Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens und verwies auf erhebliche langfristige Verbindlichkeiten. Bereits Ende Mai machten Berichte die Runde, das Unternehmen erwäge einen Insolvenzantrag nach Chapter 11. Zuvor hatte Wolfspeed verschiedene Optionen, gerichtlich wie außergerichtlich, zur Bewältigung seiner Schuldenlast geprüft, insbesondere im Hinblick auf eine im Mai 2026 fällige Wandelanleihe über 575 Millionen US-Dollar. Der Aktienkurs spiegelt diese existenzielle Bedrohung wider: Einem Kurssturz von 67 % im vergangenen Monat folgte ein Gesamtverlust von 95 % über die letzten zwölf Monate. Der Titel ist damit klar im Abwärtstrend.

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Als Reaktion auf den finanziellen Druck hat Wolfspeed drastische Sparmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehören eine Reduzierung der Belegschaft um 25 % und eine Kürzung des Führungsteams um 30 %. Zudem wird die 150-mm-Chipfabrik in Durham geschlossen, um sich auf die 200-mm-Siliziumkarbid-Fertigung zu konzentrieren.

Analysten gespalten: Absturz oder Comeback-Chance?

Das Analystenlager zeigt sich uneins über die Zukunft von Wolfspeed. Daten von MarketBeat signalisieren eine durchschnittliche Einschätzung von „Halten“, wobei fünf Analysten zum Verkauf raten, sechs die Aktie als Halteposition einstufen und vier einen Kauf empfehlen. Goldman Sachs beispielsweise passte ihr Kursziel Anfang April von 15,00 US-Dollar auf 8,00 US-Dollar nach unten an, behielt jedoch die Einstufung „Kaufen“ bei.

Das niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,3 wird von einigen Analysten als Indiz für vergleichsweise trübe Umsatzaussichten gegenüber der breiteren Halbleiterindustrie gewertet. Für das kommende Jahr wird ein Umsatzwachstum von lediglich 9,8 % prognostiziert – ein Wert, der deutlich unter der Wachstumsprognose von 30 % für die gesamte Branche liegt. Am letzten Freitag fiel die Aktie um 4,44 % und verzeichnete damit den dritten Verlusttag in Folge, auch wenn sie in den beiden Wochen zuvor einen Zuwachs von 8,4 % verbuchen konnte. Die jüngsten Finanzindikatoren und Zukunftsprognosen stießen am Markt auf Ablehnung, was die anhaltend vorsichtige Stimmung der Investoren widerspiegelt. Welche konkreten Schritte wird Wolfspeed als Nächstes ankündigen, um diese finanziellen Stürme zu navigieren? Diese Frage stellen sich derzeit viele Marktteilnehmer, insbesondere im Hinblick auf das Schuldenmanagement und die Neuausrichtung der Fertigung.

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    Meine Karriere begann bei der Deutschen Bank, wo ich über zehn Jahre als Wertpapierberater tätig war. Der Börsencrash von 1987 weckte mein Interesse an technischer Analyse, die ich seither kontinuierlich perfektioniere. Mein Ansatz, oft als „Timing is Money“ beschrieben, nutzt präzise charttechnische Methoden, um optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren.

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