Die Halbleiter-Schmiede Wolfspeed hat Chapter 11-Insolvenz beantragt. Was nach einem Drama klingt, entpuppt sich als strategischer Schachzug – die Aktie explodierte um über 110 Prozent.
Schuldenberg von 4,6 Milliarden verschwindet
Die Märkte hatten Wolfspeed zuletzt abgestraft. Eine erdrückende Schuldenlast und schwächelnde Nachfrage aus der Elektroauto- und Industriebranche zwangen das Unternehmen zum radikalen Schnitt. Das Chapter 11-Verfahren soll nun die Wende bringen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wolfspeed will die Gesamtverschuldung um rund 70 Prozent reduzieren – das entspricht einer Entlastung von etwa 4,6 Milliarden Dollar. Gleichzeitig sollen die jährlichen Zinszahlungen um 60 Prozent sinken. Bereits im Mai hatte das Unternehmen Zweifel an der Fortführung als Konzern geäußert.
Paradoxe Börsenreaktion
Doch warum jubeln die Anleger? Die strukturierte Sanierung unter Gläubigerschutz wird offenbar als Befreiungsschlag interpretiert. Branchenkenner zeigten sich nicht überrascht von der Insolvenz – Gerüchte über einen möglichen Antrag kursierten bereits.
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Ein weiterer Belastungsfaktor: Die Produktentwicklung hinkt chinesischen Konkurrenten hinterher. Diese Schwäche verstärkte den Druck auf das angeschlagene Unternehmen zusätzlich.
Schnelle Abwicklung geplant
Wolfspeed peilt eine zügige Abwicklung des Chapter 11-Verfahrens an. Bis Ende des dritten Quartals 2025 soll der Prozess abgeschlossen sein. Das Tagesgeschäft läuft derweil normal weiter – Kunden werden beliefert, Lieferanten arbeiten wie gewohnt mit dem Unternehmen zusammen.
Die drastische Entschuldung soll Wolfspeed den Weg zurück zur Profitabilität ebnen und die langfristige Wachstumsstrategie ermöglichen. Ob der Optimismus der Anleger berechtigt ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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