Die Finanzlage von Wolfspeed gleicht einer Hochseilakt ohne Netz – doch jetzt werfen Junior-Gläubiger dem angeschlagenen Halbleiterhersteller ein Seil zu. Ein Rettungspaket über 600 Millionen Dollar soll den drohenden Bankrott abwenden. Doch reicht das, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren?
Finanzspritze als letzte Hoffnung
Hedgefonds und Investoren haben über das Wochenende einen Rettungsplan vorgelegt. Die geplanten Mittel sollen vor allem einen fälligen Wandelanleihe von 2026 refinanzieren und dringend benötigtes Betriebskapital bereitstellen. Die Nachricht kam genau zum richtigen Zeitpunkt: Erst vergangene Woche hatte Wolfspeed enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und in einer SEC-Einreichung sogar einen möglichen Konkurs angedeutet.
Die Märkte reagierten zunächst erleichtert auf die Ankündigung – die Aktie zeigte sich zuletzt deutlich erholt. Doch Analysten bleiben skeptisch: "Das ist ein wichtiger Schritt, aber keine langfristige Lösung", kommentiert ein Branchenkenner. Die jüngsten Herabstufungen zahlreicher Investmenthäuser unterstreichen diese Einschätzung.
Strukturwandel unter Hochdruck
Parallel zur Finanzierungsrunde treibt Wolfspeed einen radikalen Umbau voran. Geplant sind jährliche Einsparungen von 200 Millionen Dollar sowie zusätzliche 150 Millionen Dollar durch den Verkauf nicht-kerniger Assets. CEO Robert Feurle setzt alles auf eine Karte: "Unser Fokus liegt auf der Konsolidierung der Operations und dem Erreichen der Cashflow-Breakeven."
Konkret bedeutet das:
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- Schließung der 150-mm-Fabrik in Farmers Branch
- Stilllegung des Durham 150-mm-Waferwerks bis Jahresende
- Abbau von rund 25% der Belegschaft
Trotz aller Turbulenzen gibt es Lichtblicke: Die 200-mm-Produkte des Unternehmens erreichen laut Management branchenführende Qualitätsstandards. Zudem laufen Verhandlungen über neue Wafer-Lieferverträge.
CHIPS-Förderung in weiter Ferne
Besonders bitter: Wolfspeed wurde zwar eine Förderung von 750 Millionen Dollar aus dem CHIPS Act zugesagt – das Geld ist jedoch bis heute nicht geflossen. Seit März mehren sich die Spekulationen, dass der Zugang zu diesen Mitteln ganz verloren gehen könnte. Ein herber Rückschlag für das Unternehmen, das dringend auf frisches Kapital angewiesen ist.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Kann das Rettungspaket die unmittelbare Krise abwenden? Und gelingt es Wolfspeed gleichzeitig, den eingeleiteten Strukturwandel erfolgreich umzusetzen? Die Aktie, die sich zuletzt deutlich vom 52-Wochen-Tief entfernt hat, spiegelt die vorsichtige Hoffnung der Anleger wider. Doch ob das reicht, bleibt fraglich.
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