Der Chip-Hersteller Wolfspeed hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen für ein Wechselbad der Gefühle gesorgt: Einem enttäuschenden Umsatz steht ein überraschend geringer Verlust je Aktie gegenüber. An der Börse überwog jedoch die Skepsis – die Aktie stürzte ab. Was steckt hinter dieser widersprüchlichen Reaktion und kann der neue CEO das Ruder noch herumreißen?
Die nackten Zahlen: Eine bittere Pille?
Wolfspeed legte für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Umsatz von 185,4 Millionen US-Dollar vor. Damit verfehlte das Unternehmen nicht nur die Analystenschätzungen von 194,13 Millionen US-Dollar, sondern blieb auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 200,7 Millionen US-Dollar. Ein klarer Dämpfer.
Etwas positiver fiel der Verlust pro Aktie aus: Mit 0,72 US-Dollar (Non-GAAP) lag dieser unter den von Analysten befürchteten 0,77 US-Dollar. Auf GAAP-Basis weitete sich der Verlust jedoch von 1,18 US-Dollar im Vorjahresquartal auf 1,86 US-Dollar aus. Die Märkte reagierten prompt und negativ: Im nachbörslichen Handel am Donnerstag stürzte die Wolfspeed-Aktie um 9,71% ab. Dieser Einbruch fügt sich in ein ohnehin düsteres Bild, denn seit Jahresbeginn hat das Papier bereits rund 39% an Wert verloren.
Hoffnungsschimmer Mohawk Valley und frisches Kapital?
Doch was bedeutet das für die weitere Entwicklung des Halbleiter-Spezialisten? Das Management verweist auf Fortschritte bei mehreren strategischen Prioritäten. So wurde eine Kapitalerhöhung über 200 Millionen US-Dollar abgeschlossen und Steuerrückzahlungen in Höhe von 192 Millionen US-Dollar gesichert. Zudem soll das Geschäft vereinfacht werden, um sich auf die reinen 200-Millimeter-Kapazitäten zu konzentrieren und schneller den Cashflow-Breakeven zu erreichen. Auch der kürzlich angetretene neue CEO Robert Feurle soll hier für frischen Wind sorgen.
Ein Lichtblick ist die Mohawk Valley Fab, die mit 78 Millionen US-Dollar signifikant mehr zum Umsatz beitrug als die 28 Millionen US-Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres. Allerdings belasten die hohen Anlaufkosten dieser Fabrik die Bruttomargen noch erheblich – allein im letzten Quartal fielen hierfür 26,3 Millionen US-Dollar an Unterauslastungskosten an.
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Brisante Details und der Wandelanleihen-Poker
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte Wolfspeed mit der Offenlegung von Details zu Diskussionen über eine Wandelanleihe (1,75%, fällig 2026). Das Unternehmen hatte eine Vertraulichkeitsvereinbarung mit einem Anleihegläubiger getroffen, um potenzielle Transaktionen zu erörtern. Letztlich entschied man sich jedoch gegen das spezifische Geschäft. Im Zuge dieser Vereinbarung musste Wolfspeed sogenanntes "Cleansing Material" veröffentlichen. Dieses enthielt interne Finanzprojektionen, die ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren und auch Non-GAAP-Kennzahlen umfassten, für deren Überleitung zu GAAP-Zahlen aufgrund der Unvorhersehbarkeit bestimmter Posten keine Angaben gemacht wurden.
Die kommenden Monate dürften für Wolfspeed entscheidend werden. Im Fokus der Anleger stehen die Bemühungen zur Stärkung der Kapitalstruktur und zur Verbesserung der Profitabilität. Insbesondere die weitere Entwicklung der Mohawk Valley Fab und die generelle Nachfrage im Siliziumkarbid-Markt, getrieben durch Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien, werden zeigen, ob der Konzern den Turnaround schafft.
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