Der Halbleiter-Spezialist zeigt nach seiner Insolvenz klare Kante: Neue Führungskraft von der Konkurrenz abgeworben, deutsche Fabrik-Pläne gestoppt und Fokus auf die USA. Die Börse reagiert mit einem außergewöhnlichen Kursziel-Sprung von 1,50 auf 30 Dollar.
Infineon-Manager wechselt die Fronten
Wolfspeed holt sich Verstärkung von einem direkten Konkurrenten: Ab 1. Dezember übernimmt Matthias Buchner als Senior Vice President of Global Sales und Chief Marketing Officer das Ruder in Marketing und Vertrieb. Der Manager verlässt dafür Infineon Technologies, wo er als Vizepräsident für Marketing in der Power & Sensor Systems Division tätig war.
Buchners Mission ist klar definiert: Er soll die Marktdurchdringung der nächsten Generation von Siliziumkarbid-Bausteinen vorantreiben, die auf Wolfspeed’s fortschrittlicher 200mm-Plattform produziert werden.
Radikaler Kurswechsel bei der Produktion
Parallel zur Personalentscheidung vollzieht das Unternehmen eine drastische Neuausrichtung seiner Fertigungsstandorte. Die geplante Produktionsstätte im Saarland wird komplett gestrichen – noch bevor der erste Spatenstich erfolgte. Zusätzlich schließt Wolfspeed bis Ende 2025 seine 150mm-Fab in Durham, North Carolina.
Diese Entscheidungen folgen einer klaren Logik: Konzentration auf die modernste 200mm-Siliziumkarbid-Technologie und Anpassung an die tatsächliche Marktnachfrage. Das Unternehmen setzt damit vollständig auf seine US-amerikanischen Hightech-Standorte in North Carolina und New York.
Analysten überrascht: Kursziel explodiert
Die Reaktion der Analysten war bemerkenswert: Susquehanna bestätigte zwar das neutrale Rating, hob aber das Kursziel von mickrigen 1,50 Dollar auf beachtliche 30 Dollar an. Das entspricht einer Vervielfachung um das 20-fache – ein seltener Vorgang in der Finanzwelt.
Der Wandel macht Sinn: Seit dem erfolgreichen Austritt aus der Insolvenz Ende September kann Wolfspeed wieder strategisch agieren. Die Juni-Pleite war primär der hohen Schuldenlast geschuldet, nicht fundamentalen Problemen mit der Technologie.
Entscheidende Woche steht bevor
Am 29. Oktober steht der erste große Test an: Die Quartalszahlen für Q1 2026 werden zeigen, ob die Restrukturierung greift. CEO Robert Feurle und CFO Gregor van Issum stehen unter Beobachtung – ihre Zahlen müssen den aggressiven Neustart rechtfertigen.
Der Fokus auf 200mm-Wafer ist strategisch clever: Diese Technologie ist essentiell für Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und KI-Infrastruktur – alles Wachstumsmärkte mit enormem Potenzial.
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