XRP: Rallye vorbei oder nur eine Verschnaufpause?

XRP verliert an Schwung nach starkem Anstieg, während Netzwerkdaten und Derivatehandel gemischte Signale senden. Die Kryptowährung bleibt im Spannungsfeld zwischen Haltertreue und regulatorischen Unsicherheiten.

Kurz zusammengefasst:
  • Kursrückgang um 3% auf 2,47 US-Dollar
  • Aktive Adressen sinken, Halterzahl steigt
  • Hohe Liquidierungen im Derivatemarkt
  • Starkes Handelsvolumen in Südkorea

XRP: Rallye-Party vorbei? Nach einem beeindruckenden Anstieg zeigt die nach Marktkapitalisierung wichtige Kryptowährung erste Ermüdungserscheinungen. Doch während neue Nutzer ausbleiben, greifen bestehende Halter offenbar weiter zu. Ein riskantes Spiel oder eine clevere Strategie?

Zuletzt konnte XRP zwar eine positive Preisdynamik entfalten, doch der Schwung scheint nachzulassen. Nachdem die Notierung heute um über 3 Prozent auf rund 2,47 US-Dollar nachgab, stellt sich die Frage, ob die jüngste Aufwärtsbewegung bereits wieder Geschichte ist. Obwohl der Kurs kurzzeitig einen wichtigen Widerstand bei 2,46 US-Dollar überwinden konnte, was als positives Zeichen gewertet wurde, verdichten sich die Hinweise auf eine Erschöpfung der Rallye. Das Momentum auf den kurz- und mittelfristigen Zeitebenen scheint rapide abzunehmen.

Das Rätsel der Nutzerzahlen

Ein Blick auf die Netzwerkdaten von XRP zeichnet ein widersprüchliches Bild. Die Zahl täglich neu erstellter Wallets ist mit rund 3.500 im vergangenen Monat vergleichsweise gering, deutlich weniger als bei Bitcoin oder Ethereum. Auch die aktiven Adressen im XRP Ledger sind seit Jahresbeginn von fast 16.000 auf 3.400 Anfang Mai gefallen – ein Rückgang von über 78%. Dies könnte auf eine sinkende Nachfrage und geringere Partizipation hindeuten.

Überraschenderweise steigt jedoch die Gesamtzahl der XRP-Halter kontinuierlich an und hat mittlerweile 6,46 Millionen erreicht. Deuten diese gegenläufigen Entwicklungen auf eine langfristige Akkumulation durch bestehende Anleger hin, während der Zustrom neuer Einzelnutzer versiegt?

Derivate: Hohe Wetten und schmerzhafte Liquidationen

Am Derivatemarkt zeigt sich ebenfalls rege Aktivität. Das Open Interest für XRP-Futures schnellte diese Woche um über 40% auf 3,42 Milliarden US-Dollar in die Höhe. Gleichzeitig kam es in den letzten 24 Stunden zu Liquidationen im Wert von über 10 Millionen US-Dollar, wobei vor allem Long-Positionen (also Wetten auf steigende Kurse) im Umfang von 8,44 Millionen US-Dollar betroffen waren. Ein zuletzt leicht gesunkenes Open Interest und rückläufiges Handelsvolumen signalisieren hier ebenfalls eine gewisse Abkühlung.

XRP-Fieber in Südkorea

Besonders auffällig ist die starke Handelsaktivität in Südkorea. An den Börsen Upbit und Bithumb erreichte XRP Berichten zufolge Spitzenpositionen mit einem kombinierten 24-Stunden-Handelsvolumen von über 1,2 Milliarden US-Dollar. Dies unterstreicht das ausgeprägte regionale Interesse an der Kryptowährung.

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Externe Impulse und der lange Schatten der SEC

Für Gesprächsstoff sorgt auch die Ankündigung des Cardano-Gründers Charles Hoskinson: Mit dem „Glacier Drop“ sollen neue Token an Millionen Adressen über acht große Blockchains, einschließlich des XRP Ledgers, verteilt werden – eine Initiative zur Förderung der Zusammenarbeit verschiedener Krypto-Communitys.

Unverändert schwebt jedoch das Damoklesschwert des Rechtsstreits zwischen Ripple Labs und der US-Börsenaufsicht SEC über XRP. Der Ausgang dieses Verfahrens dürfte den zukünftigen Kurs maßgeblich beeinflussen.

Technische Signale im Zwiespalt

Die technischen Indikatoren liefern derzeit kein klares Bild. Während der MACD noch im bullischen Bereich verweilt, ist der Relative Strength Index (RSI) auf einen Wert von 37,4 gefallen. Dies deutet auf ein deutlich nachlassendes Kaufinteresse hin und nähert sich dem überverkauften Bereich. Einige Beobachter erkennen zudem eine bärische Divergenz auf kurzfristigen Charts: Der Preis steigt, während der RSI fällt – ein potenzielles Warnsignal für eine Verlangsamung oder Seitwärtsbewegung.

Immerhin notiert der Kurs noch über wichtigen gleitenden Durchschnitten wie dem 50-Tage-Durchschnitt (aktuell bei 2,18 USD) und dem 200-Tage-Durchschnitt (bei 2,16 USD), die als Unterstützungen dienen könnten. Entscheidend dürfte sein, ob XRP die Unterstützungszone um 2,26 bis 2,30 US-Dollar halten kann.

Die Gemengelage bei XRP bleibt also angespannt. Einerseits gibt es Anzeichen für langfristiges Halten und starkes regionales Interesse, andererseits warnen nachlassendes Netzwerkwachstum und technische Indikatoren vor zu viel Optimismus. Die kommenden Tage dürften zeigen, ob XRP nur kurz durchatmet oder die Rallye tatsächlich beendet ist.

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    Nach der Schulzeit ging es für mich mit dem Studium der Elektrotechnik weiter. Doch im Grunde „studierte“ ich in dieser Zeit auch privat: Nämlich Aktien. Ich überlegte mir, wie ich mein Erspartes aus der Jugend gewinnbringend anlegen konnte, um mir damit meine Studienzeit zu vereinfachen. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich mich zum ersten Mal tiefgehend mit dem Aktienmarkt beschäftigte.Da ich immer alles verstehen will, was ich mache, verschaffte ich mir gleich einen Überblick über sämtliche Anlage-Strategien und Märkte. Mich einfach auf einen befreundeten Anlage-Berater verlassen? Das kam mir nicht in den Sinn! So begleiteten Eigenstudium über den Aktienmarkt mein gesamtes Studium, das ich im Jahr 1980 nach nur 4 Jahren erfolgreich beendete.

    Ich kenne die Unternehmen von innen!

    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

    Nach 13 Jahren: Mein eigener Börsendienst

    Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund und natürlich durch die Mitarbeiter im Gelfarth und Dröge Research-Team habe ich mich über all die Jahre weiterentwickelt und an der richtigen Strategie getüftelt, um den Schritt zu einem ganz eigenen Börsendienst zu wagen. Für diese Strategie habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Sie ist das Ergebnis des längsten Studiums meines Lebens. Und natürlich höre ich auch jetzt nicht auf, an der Weiterentwicklung meiner Strategie zu arbeiten. Seit 2014 setzte ich diese Strategie erfolgreich in meinem Wikifolio 2M - Market Momentum um.

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